Mein Beitrag zum Weltfrauentag!
„Pardon, Frau Dr. Merkel, Sie müssen leider draußen bleiben.“
Ach, lieber Herr Bundespräsident, das könnte einmal eine dankenswerte Maßnahme gegen die kontemporären unfemininen Kleidungsunsitten sein. Für den 22. März bittet er um 13 Uhr in sein Schlößchen zum Empfang anläßlich seines zwei Tage zuvor stattfinden werdenden Einzuges in die neue, prächtige Hütte. Die Kleiderordung ist mit „Dunkler Anzug/Kurzes Kleid“ klar und unmißverständlich angegeben, wenn auch mir in dieser Form vollkommen unbekannt. Für mich wäre das „Semi formal“ oder einfach nur „Dunkler Anzug“. Damit weiß jeder Parkettsichere Bescheid. Für die Herren gilt so ein weißes Hemd neben der auf blau, grau – jeweils in dunkler Tönung – und schwarz begrenzten Anzugswahl – zum Anzug selbst gibt es außer einer Ausgehuniform und -tracht oder sonstiger offizieller Amtskleidung keine Alternative – mit schwarzen, überwiegend glatten Schuhen und Kniestrümpfen als gesetzt, und die Frauen haben bei gleicher Farbpalette die Möglichkeit zwischen einem einfarbigem Etui-Kleid, Kostüm – jeweils knielang bzw. -umspielend – oder Hosenanzug bei hautfarbener Strumpfhose und geschlossenen, eleganten Schuhen(Pumps) zu wählen. So einfach ist das oder war es zumindest früher! Heute ist bedauerlicherweise anscheinend alles komplizierter.
Der Zusatz „Kurzes Kleid“ ist m. E. unüblich, da es seiner eigentlich nicht bedarf. Es scheint aber im Rahmen der Gendergerechtigkeit heute unmöglich zu sein, den Frauen zuzumuten, die sie betreffende Vorschrift aus der nur auf die Männer bezogenen herauszulesen. Dem hätte man jedoch mit „Semi formal“ entgehen können, was wohl wiederum deshalb nicht gangbar ist, weil ein deutscher Präsident nicht mit einem angelsächsischen Dresscode einladen möchte. Natürlich beinhaltet die Regel „Kurzes Kleid“ aber auch das Kostüm und den Hosenanzug. Offenbar hat man jedoch aus Gründen des Sichkurzhaltenwollens auf die vollständige Liste verzichtet.
Jetzt hat eine junge CDU-Abgeordnete aus dem Saarland einen kleinen pressewirksamen Wirbel dadurch hervorgerufen, daß sie Herrn Dr. Steinmeier via Twitter anfragte, wie kurz das Kleid denn sein dürfe, solle oder müsse. Nun blamiert sich jeder so gut wie er kann.
Aber wäre es denn nicht trotzdem herrlich, würde das versammelte gräßliche Hosenanzug-Geschwader im Schlepptau unserer leider stilprägenden Bundeskanzlerin an der Eingangspforte von Schloß Bellevue abgewiesen? Und, Frau Nadine Schön, ziehen sie sich ruhig ein zu kurzes Kleidchen oder Kostümchen an. Sie sind doch noch jung. Und, daß sie nicht über adäquate Kenntnisse der gesellschaftlichen Gepflogenheiten verfügen, haben sie doch bereits bewiesen. Da käme es auf diese zusätzliche Petitesse auch nicht mehr an. Und die alten geifernden Herren hätten etwas zu gucken, so wie die reiferen Damen etwas zu lästern hätten. Eine Win-Win-Situation durch schlechtes Benehmen!
Wann hören wir endlich auf, solche Halbgewalkten ins Parlament zu wählen!? Und wann erkennen wir endlich, daß gutes Benehmen einer lässigen Selbstverständlichkeit und nicht einer sperrigen politischen Korrektheit bedarf!?
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf