wolfsgeheul.eu vom 07.04.2016

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„Lernen, lernen und nochmals lernen.“!

Lenin hat dieses Zitat seines Klassenlehrers so berühmt gemacht, daß es ihm zugeschrieben wird. Der freundlich-strenge Pauker verband diese Bemerkung mit der Übergabe des – mutmaßlich guten – Zeugnisses an den kleinen Wladimir. Das lebenslange Lernen ist also keine Erfindung der Neuzeit. Und daß es nicht aufhören kann, lehrt uns Faust, wenn er nach umfangreichen Studien resigniert feststellt, sogar nur „so klug als wie zuvor“ zu sein. Daraus sollte man die für jedermann nachvollziehbare Conclusio ableiten, daß man niemals schlau bzw. gut genug ist, weil es immer noch besser geht. So lesen wir von großen Köpfen und über sie, wissend daß wir gleichermaßen den Wissensolymp nicht erklimmen werden. Mit dieser Erkenntnis kann man leben, wenn man sich dadurch nicht entmutigen läßt. Es relativiert die Einschätzung des jeweilig eigenen Niveaus und stärkt den Willen, nicht innezuhalten mit dem Streben nach Optimierung seiner selbst. Und weil bessere Leistungen immer möglich waren und sind, kann man letztlich zu keinem Zeitpunkt absolut zufrieden sein. Jeder kennt das Phänomen, daß einem schon unmittelbar nach einer Aktion wie auch immer geartete Ideen in den Sinn kommen, wie es wahrscheinlich noch optimaler gewesen und gelaufen wäre.

Mit dieser relativ einfachen Erkenntnis räumt nun unser deutscher Spitzengolfer, Martin Kaymer, dem immer noch die Konstanz fehlt und der zu häufig zwischen Top und Flop pendelt, gehörig auf, indem er sich laut FAZ von heute wie folgt äußert: “ Ich spiele besser, als es die Ergebnissse ausdrücken.“. Was für eine Beruhigung! Wahrscheinlich gilt das für uns alle, die Umwelt kann es leider nur nicht immer erkennen. Aber in Wahrheit drückt der leicht einfältig erscheinende sportphilosophische Novize damit allein eine ebenfalls alte Weisheit aus, nämlich die, daß wir sämtlich hauptsächlich Trainingsweltmeister sind. Das muß so sein, denn sonst unterliefen uns, wenn es um die Wurst geht, nicht ständig Fehler. Aber wenn es drauf ankommt, zählt’s! Wir werden nicht für unsere gute Vorbereitung gewürdigt und geschätzt, sondern für unseren tatsächlichen Erfolg. Und da klafft wohl immer eine Lücke.

Also, Herr Kaymer, üben, üben und nochmals üben! Anders wird es nicht gehen!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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