wolfsgeheul.eu vom 03.11.2017

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„Däwit“!

Da hat der großartige, auf Rügen geborene Schauspieler Devid Striesow, der im Festgottesdienst zum Reformationstag in der Schloßkirche zu Wittenberg den Luther geben durfte, aber noch einmal Glück gehabt!

Laut Wikipedia haben ihm seine einfach gestrickten Eltern angeblich deshalb diesen merkwürdigen und eigentlich nicht existierenden Vornamen gegeben, weil sie als Nichtchristen ihn bewußt von der biblischen Schreibweise absetzen wollten.

Wer’s glaubt, wird selig. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben sie ihn einfach nur nach Gehör geschrieben, und die Ohren des Standesbeamten tickten erwartungsgemäß genauso, so daß es ihm nicht auffiel. Warum sollte jemand mit kommunistisch antichristlicher Grundhaltung denn überhaupt einen biblischen Namen für sein Kind wählen!? Hätten sie es gewußt bzw. in einen solchen Zusammenhang gebracht, wäre die Wahl doch sicherlich eher auf „Kevin“ o. ä. gefallen. Also muß es nach Adam Ries allein ein Hörfehler gewesen sein.

Das stellt das peinliche Ergebnis dar, wenn man als Deutscher hebräische Namen dümmlicherweise englisch ausspricht.

Aber es hätte schlimmer kommen können, nicht wahr Herr Kevin Däwit Striesow!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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In eigener Sache!

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„Das bös weib mit dem wolf

Es hieß ein burger Thalamo,
der het ein zornig weibe,
zenkisch und boshaftig, also
vor irem gron und murren
der gute man kein guten tag nie het.
Das war dem guten man gar schwer,
wie sie peinigt sein leibe,
so kunt doch das nit wenden er.
ir üppiklich anschnurren
er mit gedult ganz überwinden tet.
Eins nachts traumt im, wie sein frau in dem walde
ein großer wolf erhaschet het mit gwalde
bei irem hals und wolt sie auch hintragen,
die schrei um hilf, das es erkracht,
in dem der gut man auferwacht
und tet den traum seim bösen weib ansagen.

Und sprach: »ge heut nit in den walt,
das rat ich dir in treuen!«
sie aber schrier hinwider balt
»potz leichnam, der prophete
die ding in seinem bruch erlesen het!«
Er sprach: »in treuen warn ich dich,
es möcht dich sunst gereuen.«
sie sprach: »wie sorgst so hart um mich?
zu herzen mirs nit gete.«
balt nun der man für sich gieng in die stat,
Sprach sie: »ich merk, das mein man in dem holze
heut hat gezilet einer bübin stolze,
nun wil ich gen im walde mich verstecken,
was mein man für kaufmanschaft treib.«
darmit gieng das boshaftig weib
und kruch im walde in ein dorenhecken.

Als sie da lag verborgen lang,
aus einer dicken stauden
ein großer wolf her auf sie sprang,
ergriff sie bei der kelen,
trug sie dahin, das sie nit schreien kunt;
Das sahen die hirten darbei,
die loffen zu mit schnauden,
machten im holz ein groß geschrei,
teten des wolfs nit felen,
schlugen und stachen in totlichen wunt.
Die frau wart von den hirten heimgetragen,
tet ir bosheit halb selber in sich schlagen,
war irem man nicht mer so widerwertig.
o, das der selb wolf wider kem,
die weiber bös beim kragen nem,
das sie auch würden frum, geschlacht und ertig.

Dieses Gedicht von Hans Sachs könnte als ein etwas anderer Beitrag zur zunehmend auch lästig werdenden Belästigungsdebatte verstanden werden. Ähnlichkeiten wie Namensgleichheiten mit lebenden Personen sind übrigens rein zufällig.

Aber natürlich stellt der Rückgriff auf den Dichter der Reformation auch eine Würdigung des morgigen Feiertages dar.

An meine Leser ergeht gleichzeitig der Hinweis, daß in katholisch geprägten Bundesländern wie NRW ebenfalls der kommende Mittwoch wegen Allerheiligen arbeitsfrei bleibt, so daß die nächste Kolumne erst am Abend dieses Tages erscheinen wird.

Ruhige Zeit!

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