Was wären wir ohne Musik! Shakespeare läßt seinen Lorenzo in „Der Kaufmann von Venedig“ folgendes sagen:
„Der Mann, der nicht Musik hat in ihm selbst,
Den nicht die Eintracht süßer Töne rührt,
Taugt zu Verrat, zu Räuberei und Tücken;
Die Regung seines Sinns ist dumpf wie Nacht,
Sein Trachten düster wie der Erebus.
Trau keinem solchen! – Horch auf die Musik!“
Dieser Meinung ist auf seine Art auch Seume mit seinen berühmten Gedichtszeilen, die vor nichtsingenden Menschen warnen, beigetreten. Nun könnte man sich aber auf den Standpunkt stellen, daß der, der keine Lieber hat, stattdessen über anderes, aber trotzdem gleichwertiges Vermögen verfügen kann und deshalb nicht automatisch schlecht sein muß. Für jede individuelle Eigenart lassen sich sicherlich Beispiele finden. Daß aber Musik etwas genauso Köstliches wie Tröstliches hat, dürfte unstreitig sein, und insofern entgeht jedem, der ohne Musik lebt, eine großartige Welt voller Freude und Entspannung.
Selbst für einen guten Menschen jedoch rächt sich jedenfalls ein musikalisches Defizit zum Ende seines Lebens. Alzheimerpatienten im fortgeschrittenen Stadium zum Beispiel können sich praktisch an nichts mehr erinnern, aber irgendwann einmal memorierte Melodien bleiben ihnen fast bis zum Schluß. Und auch Sterbende hören häufig Musik.
Die feinen Töne sind also eine Art Lebensversichrung. Wenn nichts mehr geht, ein Liedchen gibt es immer noch!
Wie sagt es der große Valentin in seiner „Orchesterprobe“: „Laßt die Klänge klingen!“. In diesem Sinne
guten Abend, gute Nacht, ………….!
Ihr/Euer Wolf