Kritik der Selbstbeschränkung
Der blanke Geiz hat nichts für sich.
Gesetzt den Fall, ich kasteie mich,
So hab‘ ich erstens kein‘ Gewinn,
Außer daß ich ohn‘ Freud‘ bescheiden bin.
Zum zweiten denken sich die Leut‘,
Der Mann ist voll Verbissenheit.
Auch hab ich drittens das Gewissen,
Mich um Schönes selbst beschissen.
Und viertens kann ich außerdem,
Nur neidisch auf die anderen seh’n.
So kommt es dann zuletzt heraus,
Daß ich ein arg armselig‘ Haus.
Ein schöner und lesenswerter Artikel im Feuilleton des Samtags-FAZ über den französischen Dichter Rutebeuf aus dem dreizehnten Jahrhundert hat mich inspiriert, Wilhelm Busch zu mißbrauchen. Er sehe es mir bitte nach.
Der Franzose bringt es wie folgt auf den Punkt: „Geiz ist doch völlig ohne Reiz.“ Recht hat er!
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf