Wie hoch ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, daß sich eine Wolke exakt als rechtwinkliges Dreieck formiert?
Nachdem ich dieses Phänomen heute am Himmel entdeckt habe, frage ich mich, ob es für eine gewisse Intelligenz spricht, soetwas zu sehen und solch‘ relativ irrelevante Denkaufgaben auszusinnen. Denn ich bin immer wieder und immer noch Raucher, und es gibt Untersuchungen, die vorgeben, herausgefunden zu haben, daß Nikotinkonsumenten im Schnitt etwas dümmer seien, als ihre verkniffenen Nichtraucher-Mitmenschen.
Was sind derartige Studien eigentlich wert, erst recht, wenn man weiß, daß Ausnahmen die Regel bestätigen und der Anteil der Schlaueren an der Gesamtpopulation ohnehin nicht besonders hoch ist? Außerdem sind leichte Drogen meines Wissens in unteren Schichten verbreiteter als in höheren, so daß das Ergebnis gar nicht verwundert. Was soll also so ein Quatsch!? Viel aussagekräftiger wäre doch sicherlich herauszufinden, wieviel Prozent einer bestimmten Intelligenzstufe dem Rauchlaster frönen. Aber das erscheint im Zweifel nicht pädagogisch wertvoll, denn man stelle sich vor, die Raucher überwögen! Also prostituieren sich Wissenschaftler, um der Gesundheitslobby und/oder den schwer erträglichen Rauchgegnern dienlich zu sein.
Eine andere Kampagnen-Methode der Anti-Raucher-Nazis ist das Zitieren des großen Goethe, der sich massiv abfällig über die Raucher geäußert und doch fast zu allem etwas vermeintlich Richtiges abgesondert hat. Nur Goethe fehlte der Überblick. Es darf bezweifelt werden, daß er Selbiges auch festgestellt hätte, wäre ihm die Möglichkeit gegeben worden, Klee, Einstein, Sartre etc. zu treffen. Und die Frage, warum er seine kernigen Thesen trotz Kenntnis der pfeifeschmauchenden Herren Bach und Kant, die ihn ohne wenn und aber bereits zu Lebzeiten widerlegten, dargebracht hat, darf auch erlaubt sein.
Wie hoch ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, daß ich morgen am Himmel eine Wolke entdecke, die den rauchenden Goethe darstellt?
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf