wolfsgeheul.eu vom 09.03.2017

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Photos, die die Welt erregen! Eine Weltfrauentagsnachlese!

Gretchenfrage: Wer wollte und vor allem wer könnte diese Frau vergewaltigen?

Erstens: Ein schon etwas ungesund schlank anmutendes und großgewachsenes junges Model mit rekordverdächtig langen Beinen, offenbar nur bekleidet mit einem langärmeligen schwarzen Body mit weißen Pünktchen steht vornübergebeugt vor einem Barhocker, umgreift mit ihren Händen, die an ebenfalls unendlich lang wirkenden Armen hängen, den Metallring, der gewöhnlich zum Abstellen der Füße dient, und schaut mit auf der Sitzfläche aufliegendem Kopf zur Seite in die Kamera. Dabei stecken ihre bis zum Himmel nylonbestrumpften Füßchen in meterhohen Highheels, denen wiederum Rollerblades untergeschraubt sind.

Zweitens: Vermutlich dasselbe Mannequin sitzt gleich gewandet – hinzu kommt lediglich ein Jäckchen aus Pelztierhaut – auf dem Boden, das linke Bein liegend abgewinkelt, das recht aufgestellt, durch aufgestützte Arme den Oberkörper leicht aufgerichtet und einäugig in die Kamera schauend, weil das andere Auge hinter ihrem Haar verborgen ist. Die Haltung bedingt es, daß dem Betrachter ein freier Blick auf den normalbreiten schwarzen Zwickel ihres Bodies gewährt wird.

Für jedes der beiden Photos gilt, daß die Frau weder in irgendeiner Weise fixiert wäre noch geknebelt ist, sie sich also frei bewegen und artikulieren kann.

Link für beide Motive: http://www.wuv.de/marketing/porno_chic_yves_saint_laurent_und_zara_empoeren_mit_werbemotiven

Bei dem ganzen handelt es sich um die neue Plakatwerbung der Modemarke Yves Saint-Laurent, die gerade gestern zum Weltfrauentag in Paris erstmalig aufgehängt wurde und, wie man sich natürlich denken kann, enormen Wirbel verursacht. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet  von etwa 50 Beschwerden, die bereits bei der Werbeaufsichtsbehörde in Frankreich eingegangen seien. Die Vorwürfe gehen wohl laut Behördenchef neben den Standards wie „entwürdigende Bilder“, „Frauen als Objekte“ und „Aufwertung der Magersucht“ auch bis zum „Ansporn zur Vergewaltigung“.

All‘ das kann ich nicht nachvollziehen. Was sieht man denn auf diesen Bildern? Ein zu dünnes, unglaublich langes Model mit skrurrilem Schuhwerk in unnatürlichen Posen.  Bei der grundsätzlich äußerst rätselhaften Hockerszene könnte es sich eventuell um eine Wette in einer Bar handeln, daß sie in der Lage sei, den Ring zu erreichen und beidhändig zu umgreifen. Sie hätte damit gewonnen. Die Bodenübung dagegen löst noch am ehesten die Vermutung aus, die Dame könnte unsanft von ihren statisch und technisch anspruchsvollen Roll-Stilettos zu Fall gebracht worden sein, weswegen man ihr im ersten Reflex womöglich aufhelfen möchte. Ansonsten sind es künstlerische, geradezu surreale Aufnahmen, die mit der Wirklichkeit kaum etwas gemein haben.

Nirgendwo sehe ich eine wehrlose Person, geschweige denn eine solche, die auffordert, sich ihr unsittlich zu nähern, was im übrigen, wenn es denn so (gemeint) wäre, eine nachfolgende Vergewaltigung eigentlich ausschlösse. Entwürdigend wäre es nur, wäre klar erkennbar, daß die junge Dame gegen ihren Willen so angezogen und zu den eingenommenen Körperhaltungen gezwungen worden wäre. Ein Mannequin aber weiß um seine Objekteigenschaft, braucht also kein Mitleid und keinen Schutz; es verdingt sich freiwillig und verdient damit sein Geld. Ob das Mädchen magersüchtig oder lediglich dünn ist, wissen wir nicht. Und worin soll diesbezüglich grundsätzlich eine Aufwertung des krankhaften Dünnseins liegen? Jeder kann und wird sich doch zu diesem Thema seine eigene Meinung bilden. Und dann noch das Dauerthema der sexuellen Gewalt in irgendeiner Form! Wie soll das hier reinpassen? Was darf man überhaupt unter einem „Ansporn zur Vergewaltigung“ verstehen!? Für gesund denkende Menschen ist der Begriff bereits unsinnig, da eine Vergewaltigung  sich in jeder Hinsicht verbietet, wenn sie nicht einvernehmlich beschlossen wird, was aber dann auch keine Vergewaltigung im strafrechtlichen Sinne mehr darstellt, sondern eine bewußte und gewollte Inszenierung.

Es kann sich bei dem Vorwurf demnach nur darum handeln, daß man die Darstellungen als zu aufreizend geißeln will. Auch das aber kann ich nicht erkennen. Das Mädel vorm Hocker exponiert ihren Allerwertesten ob der Hackenrollschuhe und ihrer grundsätzlich extralangen Beine mutmaßlich mindestens auf Höhe der Brust eines mitteleuropäischen Durchschnittsmannes, dem nah dahinterstehenden französischen Standard-Monsieur dürfte wohl sogar bereits schwarz mit weißen Punkten vor Augen werden. Ohne Trittleiter ginge da mit einem coitus a tergo nichts. Außerdem muß die Frage erlaubt sein, wer eigentlich ernsthaft glaubt, daß in jedem Sichbücken einer Frau bereits eine Aufforderung zum Tanz inbegriffen ist. Und eine eher unbeholfen als erotisierend am Boden Kauernde läßt doch nicht gleich deshalb, weil man ihr zwischen die Beine schauen kann, den Drang nach einem Geschlechtsverkehr aufkommen! Selbst Männer, die daran Spaß haben, daß ihre Sexualpartnerin beim Vollzug ihre Pumps anbehält, dürften hier nämlich allein schon aus Sicherheitsgründen zunächst darauf bestehen, daß das Mädchen wenigstens die verletzungsgefährlichen Rollschuhe auszieht.

Wie man es auch dreht und wendet, die Photographien sind nicht zu beanstanden. Keineswegs will ich aber leugnen, daß sie durchaus geeignet sind, auch erotische Phantasien zu beflügeln. Was aber ist dagegen einzuwenden?

Unsere übersexualisierte Welt verträgt jedoch offensichtlich keine Geheimnisse mehr und läßt nur noch finales Denken zu, das vorgeblich ganz primitiv auf einfache Schlüsselreize unwillkürlich reagiert. Da bleibt kein Raum mehr für verwirrendes und verzehrendes Träumen. Es kann somit auch nicht mehr lange dauern, bis alle Frauendarstellungen von Rubens angefangen über Goya, Courbet, Modigliani bis Kirchner etc. verboten sind und nicht mehr gezeigt werden dürfen, wenn man sie nicht mit Hosenanzügen übermalt.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 08.03.2017

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Mein Beitrag zum Weltfrauentag!

„Pardon, Frau Dr. Merkel, Sie müssen leider draußen bleiben.“

Ach, lieber Herr Bundespräsident, das könnte einmal eine dankenswerte Maßnahme gegen die kontemporären unfemininen Kleidungsunsitten sein. Für den 22. März bittet er um 13 Uhr in sein Schlößchen zum Empfang anläßlich seines zwei Tage zuvor stattfinden werdenden Einzuges in die neue, prächtige Hütte. Die Kleiderordung ist mit „Dunkler Anzug/Kurzes Kleid“ klar und unmißverständlich angegeben, wenn auch mir in dieser Form vollkommen unbekannt. Für mich wäre das „Semi formal“ oder einfach nur „Dunkler Anzug“. Damit weiß jeder Parkettsichere Bescheid. Für die Herren gilt so ein weißes Hemd neben der auf blau, grau – jeweils in dunkler Tönung – und schwarz begrenzten Anzugswahl – zum Anzug selbst gibt es außer einer Ausgehuniform und -tracht oder sonstiger offizieller Amtskleidung keine Alternative – mit schwarzen, überwiegend glatten Schuhen und Kniestrümpfen als gesetzt, und die Frauen haben bei gleicher Farbpalette die Möglichkeit zwischen einem einfarbigem Etui-Kleid, Kostüm – jeweils knielang bzw. -umspielend – oder Hosenanzug bei hautfarbener Strumpfhose und geschlossenen, eleganten Schuhen(Pumps) zu wählen. So einfach ist das oder war es zumindest früher! Heute ist bedauerlicherweise anscheinend alles komplizierter.

Der Zusatz „Kurzes Kleid“ ist m. E. unüblich, da es seiner eigentlich nicht bedarf. Es scheint aber im Rahmen der Gendergerechtigkeit heute unmöglich zu sein, den Frauen zuzumuten, die sie betreffende Vorschrift aus der nur auf die Männer bezogenen herauszulesen. Dem hätte man jedoch mit „Semi formal“ entgehen können, was wohl wiederum deshalb nicht gangbar ist, weil ein deutscher Präsident nicht mit einem angelsächsischen Dresscode einladen möchte. Natürlich beinhaltet die Regel „Kurzes Kleid“ aber auch das Kostüm und den Hosenanzug. Offenbar hat man jedoch aus Gründen des Sichkurzhaltenwollens auf die vollständige Liste verzichtet.

Jetzt hat eine junge CDU-Abgeordnete aus dem Saarland einen kleinen pressewirksamen Wirbel dadurch hervorgerufen, daß sie Herrn Dr. Steinmeier via Twitter anfragte, wie kurz das Kleid denn sein dürfe, solle oder müsse. Nun blamiert sich jeder so gut wie er kann.

Aber wäre es denn nicht trotzdem herrlich, würde das versammelte gräßliche Hosenanzug-Geschwader im Schlepptau unserer leider stilprägenden Bundeskanzlerin an der Eingangspforte von Schloß Bellevue abgewiesen? Und, Frau Nadine Schön, ziehen sie sich ruhig ein zu kurzes Kleidchen oder Kostümchen an. Sie sind doch noch jung. Und, daß sie nicht über adäquate Kenntnisse der gesellschaftlichen Gepflogenheiten verfügen, haben sie doch bereits bewiesen. Da käme es auf diese zusätzliche Petitesse auch nicht mehr an. Und die alten geifernden Herren hätten etwas zu gucken, so wie die reiferen Damen etwas zu lästern hätten. Eine Win-Win-Situation durch schlechtes Benehmen!

Wann hören wir endlich auf, solche Halbgewalkten ins Parlament zu wählen!? Und wann erkennen wir endlich, daß gutes Benehmen einer lässigen Selbstverständlichkeit und nicht einer sperrigen politischen Korrektheit bedarf!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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