Vor kurzem haben die beiden bekennend homosexuell lebenden Designer Dolce und Gabbana im italienischen Wochenmagazin „Panorama“ ein Interview gegeben, in dem sie freimütig sinngemäß die Auffassung geäußert haben, daß es hinzunehmen, weil natürlich sei, daß gleichgeschlechtliche Paare keine Kinder bekommen könnten; man könne im Leben eben nicht alles haben. Gleichzeitig kritisierten sie auch dezidiert die stattdessen häufig genutzte Methode der Leihmütterschaft, u. a. weil es grausam sei, einer Mutter ihr Kind wegzunehmen. Letztlich brauche ein Kind in und zu seiner Entwicklung Mutter und Vater.
In meinen Augen eine großartige Ansicht, die nicht nur gottesfürchtig ist, sondern auch der Natur ihr Recht gibt und ihre Grenzen akzeptiert. Dem ist nichts hinzuzufügen, einfacher und abschließender kann man es nicht formulieren.
Gleichwohl lösten die Aussagen angeführt von Elton John einen kleinen Sturm der Entrüstung aus. Der Sänger, ebenfalls eingestanden homosexuell, hat zwei von Leihmüttern ausgetragene Kinder zusammen mit seinem Partner. Und anstatt es bei einem anderem Standpunkt zu belassen, rief er auch noch zum Kaufboykott von Produkten der Designer auf. Das nennt man wohl „touché“! Wenn einem die Argumente ausgehen, muß zu anderen Mitteln gegriffen werden. Einen Weltstar darf man nicht kritisieren, auch wenn man ihn gar nicht persönlich angreift. Solche Herrschaften leben offenbar in einer eigenen Welt, in der alles, was man sich leisten kann, auch erlaubt und moralisch hochstehend ist. Großartig, da äußern zwei gleichfalls zur Weltprominenz gehörende Modeschöpfer eine respektable Meinung, und schon schlägt der Sänger bar jeder Höflichkeit um sich. Wie würde er wohl reagieren, wenn morgen jemand zum Boykott seiner Platten aufriefe, weil er als Homosexueller erlaubterweise Kinder großzieht. Kein vernünftiger Mensch käme auf eine solche Idee, diese Dinge muß man doch voneinander scheiden können.
Erstaunlich scheint mir, daß der Shitstorm ziemlich schnell verebbt ist. Es macht mir Hoffnung, daß die Italiener vielleicht die Meinung der Mehrheit der freien Welt vertreten haben. Das wäre ein Zeichen für gesundes Empfinden, denn um dieser Ansicht zu sein, braucht es meines Erachtens eigentlich keine Gesetze oder die Dogmatik der katholischen Kirche.
Schade, daß die Produkte von Dolce&Gabbana nicht meinem Stil entsprechen, ich würde sonst aus Solidarität welche erwerben.
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf