wolfsgeheul.eu vom 24.04.2016

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„Freu Dich auf die beste Zukunft aller Zeiten“!?

Man mag vermuten, daß die Deutschen die Erfüllung dieses Versprechens auch von Adolf Hitler erwartet haben. Der Spruch stammt aber nicht vom Klumpfußschreihals, sondern von der Telephonbude Vodafone, die uns damit in staunende Erwartung versetzt. Hoffentlich folgt darauf nicht der 3. Weltkrieg oder gar der beste Weltuntergang aller Zeiten! Dabei bedarf es schon eines gehörigen Maßes an Blauäugigkeit und Dummheit, um dieser Prognose überhaupt zu trauen. Bei allem Segensreichtum, den die neue Kommunikationstechnik über uns gebracht hat und wohl noch bringen wird, steckt ein gewaltiger Fluch in ihr, so daß man per Saldo niemals sicher sein kann, daß das Positive daran immer überwiegt. Einige Autoversicherer bieten heute bereits zum Beispiel denen günstigere, sogenannte Telematik-Tarife an, die sich freiwillig bereiterklären, eine Überwachungsbox, die großzügigerweise gratis gestellt wird, in ihren PKW einbauen zu lassen, die ihr Fahrverhalten – Geschwindigkeiten, Beschleunigungs-, Brems- sowie Kurvenfahrverhalten etc. – minutiös registriert und den defensiven Fahrer dauerhaft belohnt. Sollte das einmal Pflicht werden, steige ich wahrscheinlich im vorauseilenden Gehorsam aufs Fahrrad um. Die Lustfeindlichkeit scheint keine Grenzen zu kennen. Wie soll man da „die beste Zukunft aller Zeiten“ erwarten!?

Außerdem, Vodafone, „Think“! Es gibt gar keine alte Zukunft, denn jede zukünftige Sekunde ist mit ihrem Ablauf Vergangenheit und bleibt es für immer. Damit vermag man zwar zukünftig Prognostiziertes mit Vergangenem vergleichen, aber nicht eine Zukunft mit einer anderen. Es gibt nur die eine! Man könnte also maximal ankündigen, in Zukunft etwas besser als in der Vergangenheit machen zu wollen. Nichts für ungut, ihr datenmobilen Hirnakrobaten! Vielleicht kann man von einer Firma, deren deutsche Geschichte mit der Mannesmannübernahme begonnen hat, aber auch nichts anderes erwarten, denn da hatte der kleine Raffke Esser tatsächlich seine persönliche, mit 50 Millionen Talern versüßte „beste Zukunft“ vor sich.  Man möchte speien!

Freuen wir uns zunächst lediglich auf den nächsten blödesten Werbespruch aller Zeiten. Der kommt bestimmt!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Warnung, Frau Dr. Merkel! Wenn Sie so weitermachen sollten, ringen Sie mir womöglich noch Respekt ab und zerstören mein Weltbild! Aber entgegen meiner grundsätzlichen Einschätzung Ihrer Person, haben Sie mit Ihrem Fehlereingeständnis in der Causa „Böhmermann“ gewaltig Boden gutgemacht. Da muß man der Wahrheit die Ehre geben. Aber, so schnell kann es gehen! Mit Ihrem Auftritt in der Türkei und dem widerlichen Huldigen von Erdogan haben Sie sich schon wieder auf den alten Stand zurückgeschossen.

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wolfsgeheul.eu vom 05.10.2015

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Häufig achte ich beim Lesen der Zeitung nicht auf den Autor. Es geht mir mehr um den Inhalt als um den Schreiberling. Einer aber macht es mir, ob ich es will oder nicht, leicht, ihn zu identifizieren, auch ohne besonders darauf zu achten. Wenn mir nämlich ein Leitartikel in der FAZ nicht gefällt, ist er meistens von Berthold Kohler, der es – warum auch immer – als ehemaliger Student der Polikwissenschaft in Bamberg und London(oho!) mutmaßlich ohne Abschluß – jedenfalls findet man im Netz dazu nichts Gegeteiliges – tatsächlich vom Praktikanten zum Mitherausgeber der großen deutschen Tageszeitung geschafft hat, geschrieben.

Klare Indizien für Kohlers Geschreibsel sind eine gewisse Einfältigkeit, eitel und moralinsauer Gedrechseltes sowie die nahezu vollständige Absenz von Lockerheit und Humor. So weit, so schlecht! Jetzt gibt er selbst aber sogar zusätzlich zu der Vermutung Anlaß, daß er obendrein hinkt.

Der heutige große Leitartikel auf Seite 1 der FAZ ist nämlich überschrieben mit „Wollt ihr das?“. Diese Frage korrespondiert mit der gesondert herausgehobenen und dadurch ins Auge fallenden Kernthese „Gauck macht es besser als Merkel. Doch auch er stellt dem Volk nicht die entscheidene Frage.“. Da fühlt man sich böse erinnert an düstere Zeiten und muß doch wahrlich den Artikel lesen. Die Ansprache des Beißreflexes beim Leser funktioniert also. Die Lektüre ist dann wenig erbauend. Daß der Bundespräsident, selbst wenn ihm leider die mitreißende Kraft fehlt und damit seine guten Botschaften beim Bürger eher verpuffen, besser als die Kanzlerin ist, stimmt. Und daß man in der Flüchtlingskrise nicht alles richtig gemacht hat und macht, liegt auch auf der Hand.

Aber was bewegt den Ex-Studiosus der Politikwissenschaft, letztlich zu beklagen, Merkel und Gauck hätten es bisher verabsäumt, das Volk über die Behandlung und Abwicklung des Flüchtlingsthemas zu befragen!? Hat da jemand etwa zu früh mit dem Studieren aufgehört!?

Der Präsident hat diesbezüglich schon einmal gar nichts damit zu tun, geschweige denn zu fragen. Und auch dem Kanzler steht das Instrument der Volksbefragung in diesem Zusammenhange nicht zur Verfügung. Das Parlament ist vom Volk gewählt worden, um mit einem von ihm gewählten Kanzler und dessen berufener Regierung über die Zeit der Legislatur das Land zu führen. Somit ist es die vornehme Aufgabe und ehrenhafte Pflicht von Frau Dr. Merkel und ihren Mannen, mit dem Strom der Ankömmlinge auf der Basis bestehender oder mit entsprechender Mehrheit noch zu schaffender Gesetze fertig zu werden. Das Volk ist dabei faktisch zum Zuschauen verdammt, kann aber natürlich in einem freien Land durch Unmutsäußerungen auf sich aufmerksam machen und damit im Extremfalle indirekt sogar eine Regierung – zum Beispiel über eine durch den Druck der Straße erzeugte Vertrauensfrage – zu Fall bringen; dem Parlament bleibt natürlich immer das Mißtrauensvotum. Aber ein Plebiszit gibt es in dieser Sache nicht. Die Billigung des Regierungshandelns hängt also letztlich einzig davon ab, daß es geeignet ist, in angemessener und korrekter Weise mit den gestellten Problemen fertig zu werden.

Und genau daran mangelt es zur Zeit. Da sind zum einen die hoffnungslose Hilflosig- und Uneinigkeit. Auch die idiotischen Auswüchse wie Forderungen nach Änderung oder Abschaffung des Asylrechtes vermitteln nicht den Eindruck, daß hier sattelfeste Demokraten am Werke sind. Und dann fehlt es an der notwendigen Konsequenz und Härte bei der Abschiebung derer, die weder Asyl bekommen können noch als Kriegsflüchtlinge, die für die Zeit des Andauerns des kriegerischen Zustandes in ihrem Heimatland ein Bleiberecht genießen, anzuerkennen sind. Würde hier korrekt, schnell und zupackend umfassend final gehandelt, wäre das Gesamtproblem gelöst und der Kreis derjenigen, die wir vorübergehend und auf Dauer aufnehmen müssen und gerne beherbergen wollen auf ein überschau- und machbares Maß zusammengeschrumpft. Das und nicht mehr kann das Volk von seinen Politikern erwarten und verlangen.

Deshalb brauchen wir endlich eine besonnene und klare Führung, die zeigt, daß sie sich nicht auf der Nase herumtanzen und ausnutzen läßt. Mehr will das Volk im Moment nicht. Die Zeit drängt, damit nicht noch mehr Gimpel eine Bühne erhalten, um ihren Schwachsinn zu verbreiten und das Volk zu verunsichern oder gar fehlzuleiten.

Also, Herr Kohler, die Frage „Wollt ihr den totalen Flüchtlingszustrom?“ können sie getrost wieder in den Giftschrank der Geschichte zurückstellen. Aber bitte das Abschließen nicht vergessen! Und ansonsten könnte es ihnen sicher nicht schaden, noch einmal einen Blick in ihre alten Lehrbücher zu werfen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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