wolfsgeheul.eu vom 19.12.2016

1
0

„Der Kleine und der müde Joe“!

Jetzt darf geraten werden, um was für einen Film es sich bei diesem Titel handelt. Auch wenn meine Wettbilanz wenig positiv ist, neigte ich hier gegebenenfalls sogar mit Geldeinsatz zu der Behauptung, daß kein Westdeutscher darauf kommt, um welchen Streifen es sich handelt. Kleiner Tip! Wir haben bald Weihnachten und allenthalben erschallt von irgendwoher „Lobt Gott“! Es waren 1971 Terence Hill und Bud Spencer die ihre „Vier Fäuste für ein Halleluja“ fliegen ließen.

Es erscheint schier unglaublich, daß sich ein System derartig von allen christlich behafteten Begrifflichkeiten gefährdet fühlte, daß man zu solchen Kunstgriffen sich genötigt sah, wissend übrigens, daß, außer im Tal der Ahnungslosen vielleicht, jeder gefangene Einwohner der kommunistischen Diktatur wußte, wie der Film beim Klassenfeind hieß. Der Ost-Titel zeigt aber auch, wie unkreativ, langweilig und emotionslos der Sozialismus gewöhnlich daherkommt. Schön, daß dieser öde Unrechtsstaat der Vergangenheit angehört.

Statt aber in ein kollektives „Halleluja“ auszubrechen, herrscht diesbezüglich eher Schweigen im „finster Walde“ und eine immer stärker werdende Bewegung ist inzwischen über allen Tannenspitzen in Deutschland und Europa im Gange, die im besten Honecker-Stil alles zu eliminieren versucht, was im säkularisierten Staate an Gott und das Christentum auch nur im Entferntesten erinnern könnte, obwohl nichts anderes uns – durchaus hier und da auch im negativen Sinne – mehr geprägt hat als die christlichen Religionen. Die Ergebnisse sind genauso einschläfernd und unlustig – zum Teil kommen dabei wahre Wortungetüme heraus – wie damals in Ostdeutschland.

Wer also glaubt, der Sozialismus sei besiegt, der irrt. Vielmehr feiert er auch auf diese Art fröhliche Urständ‘. Regelungswut, Übervorsicht und Spießigkeit scheinen halt dem Menschen immanent zu sein.

Das gilt es fortdauernd zu bedenken, wenn einem die Freiheit etwas wert ist. Der permanente Kampf  gegen den Biedersinn ist in diesem Zusammenhange mehr als eine liberale Gelenkübung.

Drum lasset die Jahresendfiguren-Chöre singen! Halleluja!

Ihr/Euer Wolf

1
0

wolfsgeheul.eu vom 01.12.2016

2
0

Die Rechten in Europa treiben die weitestgehend noch gemäßigten Regierungen in Europa vor sich her. Jetzt will auch die Niederlande die Burka verbieten, obwohl es mutmaßlich noch nicht einmal zweihundert Frauen im gesamten Land betrifft. Dieses lustige, (vermeintlich?) tolerante und zu einem Viertel unter dem Meeresspiegel liegende Land schottet sich also rigoros gegen Wellen ab, die nicht im geringsten mit denen der Nordsee vergleichbar sind und damit ihren Namen nicht verdienen.

Ja, spinnen denn langsam alle!? Wenn wir uns so nach und nach nicht nur den demokratisch-freiheitlichen Geist, sondern auch auch unsere Großzügigkeit im Umgang mit Fremdem abkaufen lassen, geben wir genau die Stärke preis, die uns die letzten siebzig Jahre ausgezeichnet und unseren Frieden gesichert hat. Toleranz und Vielfalt haben uns groß werden lassen, und nun ergehen wir uns in Kleingeistigkeit. Die Le Pens, Wilders, Höckes reiben sich bestimmt erstaunt die Augen und können sicherlich kaum fassen, wie schnell und unbedacht die aufgescheuchten und ängstlichen Demokraten – der unterirdische Scheuer fordert jetzt auch schon ein Burka-Verbot – einlenken und in vorauseilendem Gehorsam der Macht der Straße sich beugen, statt unsere nicht immer einfach erkämpfte und erarbeitete Freiheit zu verteidigen und damit ein starkes Signal an all‘ jene auszusenden, die meinen, daß in der Restriktion das Heil läge.

Populismus ist eben kein klarer Wertekompaß für stringente Entscheidungen und Durchhaltevermögen, sondern ein unselbständiges Wetterfähnchen, das sich permanent nach dem Winde drehen muß.

Wenn wir nicht schnell zu einer starken aber offenen und ehrlichen Gemeinschaft, die auch eine Verschleierung zuläßt und aufhört, mit ihren Überzeugungen die ganze Menschheit beglücken zu wollen, zurückfinden, werden wir nicht verhindern, daß diese unsäglichen Neonazis mehr und mehr Oberwasser bekommen. Was Knoblauch gegen Vampire ist, ist offensiv verteidigte Freiheit gegen die Ewiggestrigen.

Zeigen wir ihnen die lange Nase und lassen Vielfalt zu, statt sie zu beschränken.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Ich bin persönlich angegangen worden, weil ich in meiner Kolumne vom 27. diesen Monats über die öcher Schickimickiszene hergezogen bin. Nur zur Klarstellung: Schickeria sagt mir grundsätzlich nicht viel. Aber es ist wie im Fußball. Während einem die Spitzenligen irgendwo noch Respekt abnötigen, erscheinen einem die unteren doch mehr oder minder armselig. Was gibt es denn Lächerlicheres als Provinzfürsten, die sich für den Mittelpunkt der Welt halten!? Keiner hat das besser dargestellt als der in der nahen Eifel großgewordene, unvergleichliche Mario Adorf in seiner Rolle als Generaldirektor Heinrich Haffenloher – „Ich scheiß‘ Dich sowas von zu mit meinem Geld, …….“  sowie „Und jetzt sag Heini zu mir!“ – in Kir Royal( https://www.youtube.com/watch?v=k25wI_TiYuU ). Es gibt jedoch unstreitig in jedem noch so kleinen Dorf sehr respektable Menschen, die ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden, das Herz auf dem rechten Fleck haben und vielleicht sogar obendrein gebildet sind und/oder Arbeitsplätze sichern. Aber die meine ich doch gar nicht, denn die gehen nicht zu Feinkost Dorn auf dem Aachener Weihnachtsmarkt und saufen zum Zwecke der Selbstdarstellung öffentlich Champagner. Wer etwas drauf und Stil hat, sitzt auch nicht gerne bei den Heinis.

2
0