Jeder sollte aktives Mitglied eines Vereines sein.
Mir ist bewußt, daß wir in unserer freien Gesellschaft niemanden dazu zwingen können. Insofern wäre es noch verwegener, die grassierende Politikverdrossenheit damit zu bekämpfen, daß man die Betätigung in einer Partei verpflichtend vorschreibt. Um aber zu verstehen, wie zäh und schwierig politische Prozesse in einer Demokratie ablaufen, reicht die Mitgliedschaft in irgendeinem Verein, weil man dann sehr schnell feststellt, daß auch dort Entscheidungen seltenst auf die leichte Tour herbeizuführen sind. Da wird oft um des Kaisers Bart gestritten und es wird sich an Kleinigkeiten hochgezogen. Zudem feiern persönliche oder gruppenspezifische Interessen, Eitelkeit, Streitsucht, Besserwisserei und Dummheit fröhliche Urständ, was das Fortkommen nicht gerade erleichtert.
Weil ich gerade von einem Meeting meines Lions Clubs zurückomme, weiß ich, wovon ich rede. Aber es macht immer wieder Spaß, um die gute Sache zu ringen, und man ist umso erfreuter, je mehr einem im Interesse des Vereins gelungen ist.
Dieses persönliche Erleben stärkt automatisch das Verständnis für unsere Politik. Die müssen zum Teil noch viel dickere Bretter bohren, bei denen es obendrein um weit mehr geht, als einen kleinen Club. Vielmehr hängt davon häufig die Zukunft von Nationen oder gar der ganzen Welt ab.
Und warum sollten die Großkopferten eigentlich besser sein, als wir in unserem Mikrokosmos!?
Learning by doing helps understanding!
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf