wolfsgeheul.eu vom 29.08.2016

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Das Niveau unserer Zeit: „Fuck ju Göhte“!

Alles Erbärmliche

Ist nur ein Zeugnis;

Das Fürchterliche

Hier wird’s Ereignis;

Das Unbegreifliche

Hier geht es ab;

Dieses Meck-Pomm

Zieht uns ins Grab.

Ob wir es wollen oder nicht, die Landtagswahlen am kommenden Wochenende werden wohl leider einen weiteren Tiefpunkt der Bundesrepublik nach 1989 markieren. Die Forschungsgruppe Wahlen sieht nach neuesten Zahlen die AfD bei 21%, Die Linke bei 13% und die NPD bei 3%. Angesichts der Tatsache, daß die Nord-Ost-Dumpfbacken mutmaßlich fast zu 40 Prozent extremistisch radikal wählen werden, dürfte sich eine Freude über das wahrscheinliche Ausscheiden der bereits parteilich erkennbaren Nazis nicht im geringsten einstellen. Auch wenn mir traurigerweise bewußt sein muß, daß die Westler sich zunehmend ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckern, wenn es um ihre Wahlentscheidungen geht, ändert dies nichts daran, daß die Systemversehrten der verdammten DDR offenbar ihre sieben Sinne immer noch nicht oder sogar immer weniger beisammen haben. Während selbst die Altnazis nach 45 in der BRD wenigstens mehrheitlich bürgerlich votiert haben, wählen die Kommunismusgeschädigten weiterhin gerne ihre Schlächter selber. Eine gelungene Volksverdummung, die an Nachhaltigkeit nicht zu überbieten scheint!

Und so werden sich islamistische Glaubensgemeinschaften zunehmend unterirdische Zugangswege zu ihren Moscheen graben müssen, denn das Zumauern ihrer Eingangspforte zum Gotteshaus, wie gerade in Parchim geschehen, wird sicherlich kein Einzelfall bleiben. Das kommt davon, wenn der Wutbürger nach und nach das Regiment übernimmt, denn der verfügt als Baumarkterfahrener im Gegensatz zu den nur strunzdummen Neonazis leider auch über handwerkliches Geschick. Und wenn selbst in westlichen Gefilden Stimmen laut werden, die den Islam in Deutschland gar nicht mehr sehen wollen, dann ist ein Flächenbrand fast programmiert.

Und wie ist die allgemeine Stimmungslage in Deutschland? Nahezu gespenstisch still! Die Kanzlerin schmiedet allein um des eigenen Machterhaltes willen schon neue Koalitionen und die gemäßigte Gesellschaft schweigt.

Patrick Bahners hat im Feuilleton der heutigen FAZ einen äußerst lesenswerten Artikel( http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/festspiele/attacke-auf-ian-bostridge-bei-der-schubertiade-14410001.html ) geschrieben, der sich mit einem Vorfall bei der Schubertiade im österreichischen Schwarzenberg beschäftigt und Parallelen zu den bitteren Ereignissen im Frühjahr in der Kölner Philharmonie(s. Kolumne v. 02.03.2016) aufweist. Kurz zusammengefaßt: Dem englischen Tenor, Ian Bostridge, der seit siebzehn Jahren dieses Festival begleitet und bereichert hat, wurde aus dem Publikum „Deutsch lernen!“ zugebrüllt. Wohlgemerkt: In Österreich! Und Herr Bahners saß im Publikum und beschreibt eindrücklich dessen – und er muß sich zu seinem eigenen Erschrecken mit einschließen – Passivität, die bis zum Schluß keine angemessene einzelne oder gar kollektive Reaktion hervorzubringen vermochte. In genau dieser Situation befinden wir uns zur Zeit, und das sollte uns allesamt aufhorchen und wachwerden lassen.

Bahners schließt mit „Fritz Stern, der kürzlich verstorbene Historiker, hat aus einem Wort Nietzsches über Goethe einen Begriff geprägt für das in der deutschen Geschichte wiederkehrende Phänomen der Passivität von Zuschauern, denen Zivilcourage abgeht: das feine Schweigen.“.

Dem ist nichts hinzufügen, danke Herr Bahners! Wider die Stille und für mehr Mut! Allein mit feinen Umgangsformen werden wir den Mob nicht niederringen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 21.08.2016

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Burka die Dritte!

Es erscheint mir notwendig, dem Thema auch noch einmal etwas seriöser nachzuspüren. Klar dürfte geworden sein, daß ich das gesellschaftspolitische Geklingel der letzten Tage für vollkommen überflüssig halte. Wir haben erstens andere Sorgen und zweitens wäre es eine Schande, opferten wir unsere Freiheit auf dem Altar des Populismus.

Wer sich verhüllen will und/oder muß, soll und muß das tun dürfen. Basta!

Selbstredend können und sollten wir verlangen, daß man im Auto, in der Schule und vor Gericht verpflichtet ist, Gesicht zu zeigen. Das ist unverhandelbar. Darüberhinaus aber ist erlaubt, was gefällt. Der Staat ist auch nicht für das Glück oder Unglück seiner Bürger verantwortlich. Ob ein Mann nun seine Frau zwingt, ohne Schlüpfer – pardon – unterm Rock sich in der Öffentlichkeit zu bewegen oder mit Burka, betrifft deren ureigensten Bereich, und es gehören immer Zwei dazu, der, der es will und fordert, und der, der diesem Wunsche, dieser Forderung in freier Willensentscheidung nachkommt.

Insofern hat der Imam von Italien vollkommen recht, wenn er auf seiner Facebook-Seite kommentarlos das Bild( http://diepresse.com/home/panorama/welt/5072036/Imam-entfacht-mit-Foto-planschender-Nonnen-BurkiniDebatte ) von Nonnen in Ordenstracht, die sich am Meer ihre baren Füße und Beine netzen, zeigt. Da hat der Burkini sogar den Vorteil, daß man sich mit ihm den Freuden des Badens hingeben kann, was eine Kutte wohl eher nicht erlaubt. Ebenfalls ist dem Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei(GdP), Jörg Radek, beizupflichten, der sagt, die Polizei interessiere die Burka einzig bei der Identitätsfeststellung und Verbote seien dementsprechend „Symbolpolitik“.

Was unsere Innenminister zur Zeit veranstalten, ist nichts als primitives Säbelrasseln, um das Mütchen der verunsicherten und aufgebrachten Bürger zu kühlen. Und damit ist es billiges Wahlkampfkalkül, was sich im übrigen allerdings trotzdem in den aktuellen Umfragen sogar positiv auswirkt, wenn man sieht, daß die AfD dadurch von dem/ihrem Thema nicht nur nicht mehr profitiert, sondern im Gegenteil eher an Zustimmung verliert. Darin könnte man sogar eine Rechtfertigung für das Vorgehen sehen, es bleibt aber plump und ist Ausdruck der Politikerfeigheit, die eine ersnthafte und sachliche Auseinandersetzung mit dem Wähler scheut.

Und was tut die Presse? „Dahinter steckt immer ein kluger Kopf“! Ja, liebe FAZ, bei deinen Lesern mag das vielleicht stimmen, aber ihr habt auf Herausgeberseite leider bis heute den dummen Scharfmacher vom grünen Tisch im Elfenbeinturm, Berthold Kohler, dessen teilweise Beliebtheit bei der Leserschaft beweist, daß es auch dort mit der Klugheit nicht zwingend sehr weit her sein muß. Die Burka in der Samstagsausgabe als „Symbol für einen schon an seinen Grenzen allzu offenen und machtlos erscheinenden Staat“ zu bezeichnen, offenbart den aufwiegelnd konfliktlüsternen Schreibtischtäter, der er einzig ist. Sein erbärmliches Niveau steht der renommierten FAZ wirklich schlecht zu Gesicht. Nicht besser ist ein Michael Handfeld, der im Feuilleton derselben Zeitung die natürlich unbelegte Behauptung der Verbotskritiker, es gebe in Deutschland höchstens einhundert Burkaträgerinnen, mit dem Hinweis zu widerlegen versucht, allein ein Gang durch München, Garmisch-Patenkirchen und Bad Godesberg bewiese das Gegenteil. Richtig, Herr Handfeld, daß sind genau die Damen, die die dortige Wirtschaft kräftig ankurbeln, mit ihren Männern in den Fünf-Sterne-Hotels absteigen, die teuren Privatkliniken aufsuchen und Rolexuhren, Prada-Taschen und – sicherlich – die teuersten Dessous erwerben, damit hinter verschlossenen Türen ordentlich die Post abgehen kann. Zur Ehrenrettung der FAZ sei ergänzt, daß auf der ersten Innenseite in einem kurzen Randartikel unter dem Kürzel „ahan“ ganz nüchtern darauf hingewiesen wird, daß mit der deutschen Verfassungsjurisprudenz ein generelles Burkaverbot niemals vereinbar sei, weil dem der „hohe Stellenwert der Religionsfreiheit  im Grundgesetz“ entgegenstehe. So ist es! Umso schlimmer, daß in derselben Ausgabe zwei Eiferer dies ignorierend ihre unhaltbaren Ansichten mit Billigung der Redaktionskonferenz trotzdem veröffentlichen dürfen!

Ende der Debatte!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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