wolfsgeheul.eu vom 10.04.2015

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Vor kurzem haben die beiden bekennend homosexuell lebenden Designer Dolce und Gabbana im italienischen Wochenmagazin „Panorama“ ein Interview gegeben, in dem sie freimütig sinngemäß die Auffassung  geäußert haben, daß es hinzunehmen, weil natürlich sei, daß gleichgeschlechtliche Paare keine Kinder bekommen könnten; man könne im Leben eben nicht alles haben. Gleichzeitig kritisierten sie auch dezidiert die stattdessen häufig genutzte Methode der Leihmütterschaft, u. a. weil es grausam sei, einer Mutter ihr Kind wegzunehmen. Letztlich brauche ein Kind in und zu seiner Entwicklung Mutter und Vater.

In meinen Augen eine großartige Ansicht, die nicht nur gottesfürchtig ist, sondern auch der Natur ihr Recht gibt und ihre Grenzen akzeptiert. Dem ist nichts hinzuzufügen, einfacher und abschließender kann man es nicht formulieren.

Gleichwohl lösten die Aussagen angeführt von Elton John einen kleinen Sturm der Entrüstung aus. Der Sänger, ebenfalls eingestanden homosexuell, hat zwei von Leihmüttern ausgetragene Kinder zusammen mit seinem Partner. Und anstatt es bei einem anderem Standpunkt zu belassen, rief er auch noch zum Kaufboykott von Produkten der Designer auf. Das nennt man wohl „touché“!  Wenn einem die Argumente ausgehen, muß zu anderen Mitteln gegriffen werden. Einen Weltstar darf man nicht kritisieren, auch wenn man ihn gar nicht persönlich angreift. Solche Herrschaften leben offenbar in einer eigenen Welt, in der alles, was man sich leisten kann, auch erlaubt und moralisch hochstehend ist. Großartig, da äußern zwei gleichfalls zur Weltprominenz gehörende Modeschöpfer eine respektable Meinung, und schon schlägt der Sänger bar jeder Höflichkeit um sich. Wie würde er wohl reagieren, wenn morgen jemand zum Boykott seiner Platten aufriefe, weil er als Homosexueller erlaubterweise Kinder großzieht. Kein vernünftiger Mensch käme auf eine solche Idee, diese Dinge muß man doch voneinander scheiden können.

Erstaunlich scheint mir, daß der Shitstorm ziemlich schnell verebbt ist. Es macht mir Hoffnung, daß die Italiener vielleicht die Meinung der Mehrheit der freien Welt vertreten haben. Das wäre ein Zeichen für gesundes Empfinden, denn um dieser Ansicht zu sein, braucht es meines Erachtens eigentlich keine Gesetze oder die Dogmatik der katholischen Kirche.

Schade, daß die Produkte von Dolce&Gabbana nicht meinem Stil entsprechen, ich würde sonst aus Solidarität welche erwerben.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 09.04.2015

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Seit einem knappen Jahr pflegen ein guter Freund und ich – inzwischen ist die Kleingruppe auf drei Herren angewachsen und die „Bewerbung“ eines vierten läuft – den Brauch, so oft wie möglich den Donnerstag Abend gegen 18:30 Uhr mit einem gemeinsamen kulturellen Erlebnis zu begehen. Trotz Berufstätigkeit ist das allein eine Frage der Planung und Prioritätensetzung und gelingt erstaunlich häufig. Eine Bereicherung unserer Leben!

Heute abend wollten wir an einer Kuratorenführung im spannenden Aachener Ludwig Forum zur neuen Austellung „Le Souffleur“, einer hochinteressanten Zusammenführung bzw. Gegenüberstellung der Sammlungen „Ludwig“ und „Schürmann“ teilnehmen.

Obwohl der Freund gestern telephonisch ankündigte, womöglich wegen einer Grippe passen zu müssen, war ich erklärtermaßen wild  entschlossen, notfalls auch alleine hinzugehen. Eine Zigarettenlänge früher vor Ort mußte ich realisieren, daß er tatsächlich krankheitsgeschwächt ohne Umweg aus dem Bureau aufs heimische Sofa gefahren war. Jetzt galt es, zum Schwure anzutreten. Im verglasten Foyer konnte ich die Gruppe der bereits eingetroffenen Teilnehmer begutachten und an mir vorbei betraten weitere den Museumseingang. Was soll ich sagen, es waren ausnahmslos Rentner! Und zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich daraufhin gekniffen habe.

Vielleicht wollte ich nicht den Eindruck erwecken, ebenfalls über unendlich viel Zeit zu verfügen. Jedenfalls verspürte ich keinerlei Lust, mich dieser mehr oder weniger vitalen Pensionistengruppe anzuschließen. Und – am Rande sei es erwähnt – außerdem bin ich wieder Single und hege immer auch die Hoffnung, auf nette Frauen zu treffen; eventuell reiche, aber jedenfalls steinalte Witwen stehen dabei jedoch nicht in meinem Fokus.

Leider ergeht es einem bei Konzerten und im Theater ähnlich. Immer stößt man überwiegend auf Graukappen. So löblich es ist, daß sich die Alten noch so interessiert zeigen, so furchtbar und unverständlich ist es, daß die Jugend und die arbeitende Bevölkerung sich derart verweigern. Man muß fast befürchten, daß mit den jetzt Betagten die Menschen aussterben, die den Angeboten des teuren Kulturbetriebs Folge leisten. Die „Kulturstätten“ heißen dann zukünftig wohl Tapas-oder Sushibar, Multiplexkino, Fitneßstudio, Musical Dome, Lauftreff etc.. So kommt man weder zu Bildung noch zur Besinnung.

„Schöne neue Welt“!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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