wolfsgeheul.eu vom 04.10.2017

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„Ich möchte am liebsten weg sein und bleibe am liebsten hier“!

Die gestrige Rede unseres Bundespräsidenten war trotz des bekannt hölzernen Vortrages nicht schlecht, wenngleich Wahrheiten auch gelten sollten, werden sie nicht ausgesprochen. So kann man sich leider des Eindrucks nicht erwehren, daß hier nur – und damit viel zu spät – auf die Wut der Straße reagiert wird. Und seine Rede mit Biermann einzuleiten, dürfte den klassischen AfD-Wähler – insbesondere den im Osten, der mit Sicherheit damals für die Ausbürgerung des welt- und westlichen Ketzers war – wohl kaum beeindrucken, geschweige denn zur Umkehr bewegen.

Dabei gehört gerade Wolf Biermann – er ging zwar 1953 wie Pfarrer Kasner ein Jahr später freiwillig in die DDR, konnte sich jedoch gerade nicht so wie er und seine Familie mit dem System arrangieren, was ihn ehrt – wie kaum ein anderer zur deutsch-deutschen Geschichte. Unvergessen sein Konzert in Köln im Jahre 1976. Und das einleitende Zitat beschreibt tatsächlich viel besser das klassische Heimatgefühl, das wie auch jeder Besitz – besonders der immobile – immer ambivalent bleiben wird.

Aber ins Stammbuch aller Unzufriedenen sei folgender, eins zu eins dem Textbuch der Platte entnommener Auszug eines Biermann-Klassikers geschrieben:

„Manche hoffen, daß des Flusses

Wasser nicht mehr fließen kann

Doch im Frühjahr, wenn das Eis taut

fängt es erst richtig an

Manche wollen diese Zeiten

Wie den Winter überstehen

Doch wir müssen Schwierigkeiten

Bestehn! Bestehn! Bestehn!

Wartet nicht auf beßre Zeiten

Wartet nicht mit eurem Mut

Gleich dem Tor, der Tag für Tag

An des Flusses Ufer wartet

Bis die Wasser abgeflossen

Die doch ewig fließen“

Guter Anstoß, Herr Steinmeier! Von Abtrünnigen lernen, heißt siegen lernen. Jetzt müßten die Wutbürger im gesamten Deutschland ihn nur lesen und, besser noch, verstehen können.

Gute Nacht!

Ihre/Eure Wölfe

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wolfsgeheul.eu vom 03.10.2017

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Geteilte Freude ist halbe Freude!

Als wir früher am 17. Juni die deutsche Einheit gefeiert beziehungsweise hoffnungslos herbeigesehnt haben, war die Welt zwar nicht so, wie man sie sich wünschte, aber abseits der widerlichen Begleiterscheinungen der östlichen Diktaturen für die dortigen Völker groteskerweise irgendwie sogar in Ordnung. Die unfreiwillige Auflösung des Kommunismus hat genau dieses Gleichgewicht der Kräfte mehr oder minder über Nacht beseitigt und seitdem kreuzen wir in Europa zum Teil orientierungslos vor uns hin.

Während jedoch vor siebenundzwanzig Jahren und ein paar Jubeltage danach die Euphorie überwog und uns den Blick für die Realität verklärte, erleben wir die Einheitsfeier zunehmend ernüchtert und sehen uns nicht mehr in der Verfassung, ohne das Detail zu hinterfragen uns allein der ungehemmten Party zu überlassen. Für die Vernünftigen unter uns bleibt es aber ein denkwürdiger und letztlich frohstimmender Tag, da wir seither im gesamten Deutschland die Möglichkeit und Chance haben, das Beste aus unserer gemeinsamen Zukunkft in Freiheit zu machen. Danach zu streben, darf niemals aufhören, sei es aktuell manchmal auch noch so schwierig und zum Teil entmutigend.

Insofern möchte ich heute keine ungehobelten Proteste und speziell keine Trillerpfeifen mit Pegida-Gebrüll erleben.

Es wäre doch gelacht, gelänge die Einheit nicht irgendwann. Unsere Jugend ist ihr bereits jetzt weitaus näher, als manche denken. Und die anderen werden früher oder später folgen oder sterben und so ihren negativen Einfluß verlieren.

Das Ziel muß sein: Geeinte Freude ist doppelte Freude!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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