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wolfsgeheul.eu vom 19.10.2016

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„Ich bin, obgleich von keinem Katarrh gehindert, seit gestern nicht viel avancirt, weil mein Schlaf wieder sehr in Unordnung gewesen.“ schrieb Schiller an den katarrhgebeutelten Goethe.

Welch‘ wunderbar altmodisches Wort für ein Krankheitsbild, das alles andere als angenehm und ästhetisch ist. Und welch‘ offenbar vortreffliche Entschuldigung in Schriftstellerkreisen für Unproduktivität. Schreiben geht eben nicht ohne Kopf, und der ist nun einmal unter dem katarrhschen Einfluß nicht viel wert und maximal für das Notwendigste zu gebrauchen.

Was also tun? Zunächst sich damit trösten, daß man nicht der Einzige ist, der zur Zeit von dieser Krankheit heimgesucht ist! Und dann sich freuen, daß man nicht im Urlaub weilt, denn nichts ist ärgerlicher, als dann krank zu sein.

Vor fast dreißig Jahren ist es mir wohl einmal so ergangen, wie ein Gedicht von 1987 zeigt:

Erkältung

Urlaubszeit

Bezahlter Husten.

Heiserkeit

Asthmatisch prusten.

Dicker Kopf

Rum im Topf.

Krank zu sein auf einer Insel

Ist nur was für blöde Pinsel;

Einfallslos ist es hinzu,

Drum, Krankheit, laß mich in Ruh‘.

 

Mein Tee wartet.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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