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wolfsgeheul.eu vom 02.04.2017

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Charisma!?

Der Wahrig beschreibt es als „göttliche Gnadengabe“ bzw. „Berufung“. Wenn wir uns also fragen, warum man zunehmend den Eindruck gewinnt, daß es heute an charismatischen Persönlichkeiten fehlt, liegt die Antwort mutmaßlich genau in dieser Definition.

Wo man nämlich hinschaut, werden Berufsentscheidung nicht mehr ausschließlich nach individueller Neigung und Befähigung, sondern aus allgemeinen Opportunitätsüberlegegungen heraus getroffen. So sind zum Beispiel die meisten Berufspolitiker keine mit begnadeter Rhetorik und überbordendem Sendungsbewußtsein gesegneten political Animals mehr, worunter nicht nur die parlamentarische freie Rede, sondern insgesamt unsere Streitkultur leidet. Aber auch die meisten jungen Ärzte strahlen nicht wie früher den „Gott in weiß“ im positiven Sinne aus, sie sind vielmehr kühle Techniker. Und gleiches wird man wohl in nahezu allen anderen Berufsfeldern finden, in denen es nicht maßgeblich auf spezielle Gottesgaben ankommt und der Staat die Ausbildung über nackte Zahlenwerte reglementiert. Deshalb findet man Charismatiker fast nur noch unter Sportlern, Künstlern und Handwerkern.

Wer aber nicht inspiriert ist, strahlt nichts aus. Er macht, wenn man Glück hat, lediglich (s)einen Job. Selbst also wenn er seine Arbeit ordentlich abliefert, springt der Funke nicht über. Man nimmt damit seine Leistung nicht in dem Maße als etwas Besonderes wahr, wie es ihr gegebenenfalls gebührte. Höchsten Ansprüchen dürfte sie jedoch selten genügen.

Begonnen hat diese Entwicklung wahrscheinlich mit der Einführung des Numerus Clausus. Es wird eine falsche Auswahl getroffen.

Es erscheint daher nicht nur sinnvoll, nein vielmehr dringend notwendig, daß die Menschen wieder ihre Gottesgaben dankbar wahrnehmen, sie verfolgen, hegen und pflegen, was nicht allein den Respekt voreinander erhöhte, sondern sicherlich insgesamt zu einer besseren Leistungsausbeute führte. Darüberhinaus müssen Begabungen auch erkannt und ihnen entsprechende Möglichkeiten eingeräumt werden. Die Vergabeverfahren haben daher konkrete Fähigkeiten zu eruieren und dürfen sich nicht allein am Notendurchschnitt orientieren.

Als Anfang sollte das „Job-Center“ in „Beruf(ung)sagentur“ umbenannt werden!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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