wolfsgeheul.eu vom 06.03.2017

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„Wenn man sieht, wie strunzdumm viele unserer Kunden sind, dann kann einem fast schlecht werden.“

Würde man die Dienste eines Unternehmens gerne in Anspruch nehmen, das sich derart verlauten läßt? Falls man sich nicht herausgefordert sieht, die enttäuschten und entsetzten Entrepreneure vom Gegenteil zu überzeugen, wohl nicht! Und die Gemeinten fühlen sich entweder ertappt oder nicht betroffen, dürften also auch eher kopfscheu reagieren. Warum sollte man unabhängig von den realen individuellen Gegebenheiten sich zu einer Runde von Blödmännern gesellen oder wegen der Teilhabe an einem solchen Kreis in den Verdacht geraten, ein solcher zu sein? Weil das wahrscheinlich so ist, dürfte man sicherlich keinen Dinstleister finden, der die Dummheit begeht – und mag es noch so sehr der Wahrheit entsprechen -, sich derart offen und drastisch einzulassen. Irrtum!

Die FAZ vom Samstag veröffentlicht einen Leserbrief einer gut fünfzigjährigen promovierten Juristin namens Sigrid Mulas, die als Geschäftsführerin eines recht reputierten und teuren Seminaranbieters fungiert und auf den lesenswerten Artikel, der die Absenkung der schulischen Bildungsanforderungen beklagt, eines Gymnasiallehrers, Klaus Ruß, aus der FAZ vom 22.02.2017 unter dem Titel „Ermäßigungspädagogik“ Bezug nimmt.

O-Ton: „So traurig, aber wahr! ……… Wie oft müssen wir in der Fachanwaltsausbildung, …………, feststellen, dass Anwälte, die immerhin zwei anspruchsvolle staatliche Examina bestanden haben, über nur unzureichende sprachliche, logische und andere Kenntnisse und meist beklagenswertes Allgemeinwissen verfügen. ……“

Ein Rundumschlag! Härter kann man wohl auf seine angestammte Klientel nicht einprügeln.

Auch wenn ich der Juristenkollegin teilweise recht gebe, frage ich mich schon, warum ich in meinen wesentlich preiswerteren Fortbildungsseminaren diesen Eindruck in der Schärfe gewöhnlich nicht gewinne. Gehen etwa die Doofen vermehrt zu den hochpreisigen Anbietern? Könnte passen, denn laut Frau Dr. Mulas ist ein Großteil der Kundschaft bei ihr praktisch grenzdebil, und solche Menschen können ja zumeist auch nicht mit Geld umgehen.

Wer hat, der hat! Mit der Dummheit des Verbrauchers lassen sich halt gute Geschäfte machen. Weiter so! Denn solange diese allumfassend unterbelichteten Kollegen sich edel fortbilden, können sie in der freien juristischen Wildbahn keinen Schaden anrichten. Und damit das so bleibt, sollte die naßforsche Geschäftsführerin der „Fachseminare von Fürstenberg GmbH & Co. KG“ – eine hunderprozentige Tochter der renommierten Verlagsgruppe Dr. Otto Schmidt KG – fürderhin ihre erschüternden Eindrücke besser für sich behalten und schweigen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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