wolfsgeheul.eu vom 15.09.2017

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„Wenn jemand eine Reise tut,“ …………………………… so zeigt er sein wahres Gesicht.

Spätestens seit den gestrigen Ausschreitungen der kölschen Fans in London muß sich auch der letzte Fußballromantiker eingestehen, daß der klassische reisende Fußballanhänger nichts weniger als ein marodierender und gewaltbereiter bis -suchender Säufer ist. Daran ändern auch rheinisches Gemüt und kölsches Liedgut als Fangesang nichts. Wenn wir uns also im Stadion – hier in Aachen sogar auf der niemals ausverkauften Stehtribüne – an den schönen Choreographien und der wunderbaren Unterstützung der heimischen Mannschaft erfreuen, begeben wir uns letztlich in die Hände dieser Horden und verleihen ihnen eine gesellschaftliche Anerkennung, die ihnen eigentlich nicht gebührt.

Denn „Wehe, wenn sie losgelassen, ……….!

Wann endlich machen die Vereine und die mehrheitlich friedlichen Fans diesen tumben Banden endlich klar, daß sie mit ihnen nichts zu tun haben und kein gemeinsames (Fußball-)Fest feiern wollen!? Mit ein bißchen Übung bekommen wir die Stimmung sicherlich auch ohne die singenden und skandierenden Schläger und Straftäter hin. Und „Arschloch, Wichser, Hurensohn“-Chöre sind ohnehin verzichtbar.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 03.07.2017

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Karneval mit Rennrad!

Wo könnte die Tour de France besser aufgehoben sein als im Rheinland, sollte man denken. Die klassische Frohnatur ist nämlich im wahrsten Sinne des Wortes sturmerprobt, also gewohnt, auch bei Wind und Wetter bestens gelaunt stundenlang an der Straße zu stehen.

Und genau so war es gestern in Aachen. Unglaublich viele fröhliche Menschen säumten die Straßen der Kaiserstadt. Wer einen guten Platz ergattern wollte, mußte spätestens gegen 13:30 Uhr vor Ort sein; am Markt war zu dieser Zeit schon kaum noch ein Durchkommen. Und dann hieß es warten. Kurz nach 14 Uhr kam die Werbekollone, die unglaubliche Stimmung, zumeist auf Französisch verbreitete und wie beim Rosenmontagszug die gesittete Meute mit kleinen Geschenken zu bewarf. Bald hatten viele bunte Hütchen auf und schlemmten genüßlich. Den Höhepunkt bildete der Vittel-Troß, der alle – zu diesem Zeitpunkt regnete es noch nicht – mit frischem Mineralwasser besprühte, eine Weihe der etwas anderen Art. Danach mußte wieder gewartet werden, bis die Radfahrer kamen. Über eine Stunde lang! Jedes Polizeimotorrad und jedes Fahrzeug, das zwischendurch sporadisch mit einem Affenzahn durchfuhr, wurde jedoch bejubelt und zu kurzzeitigen Stars wurden die, die sich den Spaß erlaubten, ein paar Meter mit dem Hollandrad über die Strecke zu paradieren bis sie irgendwann freundlich an der Weiterfahrt gehindert wurden. Die Sportler sah man je nach Standort kaum, aber der Sekunden vorher aufbrandende Jubel kündigte sie unverkennbar an. Der eigentliche Sportakt glich damit einem Spuk, der kaum angefangen bereits vorbei war. Nachdem dann noch eine Unzahl von Materialwagen durchgezogen war, lösten sich die Massen vollkommen friedlich und erstaunlich schnell auf, was sicherlich auch daran lag, daß inzwischen strammer Regen eingesetzt hatte.

Ob man es glaubt oder nicht: Es war ein beeindruckendes Erlebnis, und das sage ich als einer, der mit Großveranstaltungen eher fremdelt. Aber nicht überall schlugen die Wogen so hoch wie in Aachen. Der Kollege Harald Wendler berichtet auf seiner Internet-Tageszeitung MG-Heute für Mönchengladbach von einem eher traurigen Bild.

Na ja, auch im Rheinland ist eben jeder Jeck anders.

Diese Tour de France aber ist etwas ganz besonderes. Und ob die Jungs mit ihren wirklich beeindruckend trainierten Beinen nun gedopt sind oder nicht, spielt bei der Beurteilung nahezu keine Rolle. Die Leistung ist in jedem Falle extraordinär, sowohl sportlich als auch organisatorisch.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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