wolfsgeheul.eu vom 10.04.2018

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Es stellt eine spezielle Tragik des Mannes dar, daß sich bei ihm mit zunehmendem Alter Begehren und Vermögen diametral entwickeln. Das zieht bei manchem eine verstärkte Neigung zur Schlüpfrigkeit nach sich. Verbalerotik statt Vollzug heißt dann oft das Motto. Jeder kennt dieses Phänomen aus dem privaten oder beruflichen Umfeld.

Nur, muß sich diese leicht unangenehme und überwiegend peinliche Tendenz auch in seriösen Medien austoben!?

„Den steckt man überall hinein“ titelt heute die FAZ in ihrem Technik und Motor-Teil, um einen Universaladapter vorzustellen. Verrät sich hier der journalistische Warenbeurteiler, der nicht selten für die Gewinnung seines Wohlwollens auch horizontale Diensleistungen mit ähnlichen Tätigkeiten von den jeweiligen Produzenten geboten bekommt? Wohl nicht! Die uninspirierten SUV-Liebhaber sind eher von dieser oben beschriebenen virtuellen Spitzgiebelkrankheit befallen. Das lockert aber leider ihre überwiegende Langweiligkeit nicht auf. Vielmehr stellen sie eine Schande für die sonst einzigartige und durchaus häufig herausragende Überschriftenspielerei der Frankfurter dar. Die Technikredaktion braucht einen Geist im alten Stil und nicht geistlose Männer mit alterndem Stiel.

Auf derselben Seite setzen sie ebenfalls in der aktuellen Ausgabe übrigens noch einen drauf. „Kleine Kamera, dickes Rohr“ lautet ein anderer Titel. Es wundert einen irgendwie nicht, daß die Herren da große Augen bekommen, wenn sie nur einen kleinen Computer-Adapter in irgendeiner Körperöffnung stecken haben. Wohl bekomm’s!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 07.11.2017

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„Wie der Herr, so’s Gescherr!“ besagt eine alte Lebensweisheit.

Ein wunderbares Gefühl, zu wissen, daß man in seinen Kindern auf die eine oder andere Art weiterlebt! Aber bitte nur in Teilen! Denn nichts ist schlimmer als eine billige Kopie!

Wie es der Zufall so will, bringen soziale Netzwerke manchmal Erkenntnisse zu immer schon oder heute fernen Menschen, die einmal unseren Weg gekreuzt haben. Auf diese Weise habe ich erfahren, daß der Sohn, den ich nur als kleinen, etwas verstockten Jungen kenne, eines verflossenen Bekannten in einer offenbar respektablen Band inzwischen die Tasten drückt. Keine Überraschung, denn der Vater ist durchaus überdurchschnittlich musikalisch und verfügt außerdem über einen ganz speziellen Witz, der abseits sonstiger Charaktereigenschaften häufig geeignet war, äußerstes Amüsement zu bescheren. Wir haben viel gelacht miteinander. Das ist schon weit mehr, als man gewöhnlich erwarten kann, und an sich ein Wert unabhängig vom Rest der Person.

Auf der Homepage des Musikensembles nun wird der Junge mit dem Prädikat des „ältesten 20-Jährigen“ versehen und ihm wird anerkennend bescheinigt, er sei „Meister des gepflegt-subtil-trockenen Altherrren-Humors“. Man wähnt seinen Erzeuger beim Lesen praktisch vor sich.

Ein junger Mann mit dem Humor alter Herren! Wie furchtbar! Aber wenigstens muß er sich dann später nicht wandeln bzw. umstellen. Der paßt bis ins hohe Alter.

Nichts ist schlimmer, als sich Klone zu schaffen. Schämen würde ich mich, wären meine Sprößlinge nur ein schlichter Abklatsch meiner selbst und keine ganz besonderen Individuen, in denen ich mich natürlich teilweise spiegele. Was tut man Kindern an, die schon weit vor Abschluß des Reifevorganges, der eigentlich ein ganzes Leben währen sollte, fertige Menschen mit Abziehbildcharakter sind und gegebenenfalls bleiben! Man kann dem jungen Mann nur wünschen, daß er sich baldigst emanzipiert und ganz eigene Züge entwickelt. Sinn für Musik und Humor sind dabei nicht die schlechtesten Grundvoraussetzungen.

Auf die Eigenständigkeit!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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